nikolausdulgeridis
  StreamingVsCapture
 
Streaming oder Capture - Was ist besser
 
Seit einigen Jahren gibt es preiswerte Streaming und Video Capture Geräte für Full HD. Qualitativ sind die Boxen Welten entfernt von den verpixelten VGA Grabbern und den MP2 Artefakten der Vergangenheit.
 
Capture: Das HDMI Videosignal wird auf einem USB Stick aufgenommen und später auf dem Computer oder Mediaplayer abgespielt. Der Zeitversatz zwischen Aufnahme und späterer Wiedergabe vom USB Stick markiert den wesentlichen Unterschied zwischen Streaming und Capture Geräten. Oft wird capture ud streaming verwechselt, weil über den durchgeschleiften HDMI die Sendung zeitgleich auf dem Monitor wiedergegeben wird. Als Alternative zur Aufnahme über HDMI findet man auf manchen Fernsehern eine Rekorderfunktion, mit der aus der Programmübericht der Timer programmiert werden kann. Das TV Signal wird in diesem Fall direkt aus dem Tuner in einen Videocontainer auf USB geschrieben.. 
 
Streaming: Der verbreitetste Standard für Streamingübertragungen ist OBS. Im Gegensatz zu den Capture Geräten kann man bei Live Streaming das Video in Echtzeit auf dem Computer ansehen, bearbeiten, mixen oder mitschneiden. Als Hardware gibt es hierfür Streaming Boxen und Video capture cards (Vorsicht, Namenschaos) die das HDMI Videosignal in Echtzeit konvertieren und zum Computer übertragen. Wegen der hohen Datenraten ist hier USB3 Pflicht. Als Software gibt es die gleichnamige kostenfreie Oberfläche OBS, aber auch kommerzielle Tools z.B. Bandicam. Wenn die Quelle auf dem gleichen Computer liegt, kann OBS auch direkt den Videopuffer der Grafikkarte abgreifen, man kann in einigen Fällen daher auf den Einsatz einer Streaming Card verzichten.Gamer haben eine zusätzliche Option: Shadowplay. 

Zentrum fast aller Full HD Streaming Lösungen ist derzeit die Software OBS oder ein vergleichbares Softwarepaket. Das Tool ist leistungsfähig und gut strukturiert, aber ein Selbstläufer ist es nicht. Wenn z.B. die Aufnahme ruckelt oder anhält, dann ist vermutlich der GPU Treiber nicht auf dem neuesten  Stand. Man muss also ein wenig Zeit mitbringen. Am besten lädt man sich die kostenlose Software herunter und spielt ein wenig damit herum, bevor man sich entscheidet.

Eine Ausnahme sind Geräte wie die Avermedia LGP Lite, die einen komprimierten h264 Stream übertragen was ressourcenschonend ist und die eine eigenständige Softwarelösung bieten. Aber auch hier kann OBS genutzt werden. 
 
Fazit:
Wer live Videos bearbeiten und mixen möchte, liegt mit einer Streaming Karte richtig. Wer hingegen überwiegend aus der Mediathek oder TV aufnehmen möchte, sollte ein Video Capture Gerät in die engere Wahl ziehen. Diese sind in der Handhabung unschlagbar einfach und liefern dank h264 Echtzeitkompression plausible Videogrössen. Was stört ist die Diskjockey Mentalität, die einen zwingt die USB Sticks hin und her zu tragen.

Bei der Kostenkalkulation muss man auch die Hardware einbeziehen. Hier schneiden Lösungen, die keine Aufrüstung erfordern oder den Computer völlig in Beschlag nehmen besser ab.

Alle Angaben ohne Gewähr.
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Erstellt: 18.1.2020

 
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