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„Anders denken ist kein Fehler, sondern Freiheit!“ Mit diesem Slogan wirbt die sogenannte Mitmachpartei „Widerstand 2020“. Einer der drei Gründer ist der HNO-Arzt Bodo Schiffmann. Auf seinem YouTube-Kanal „Schwindelambulanz Sinsheim“ behauptet er, dass das Coronavirus nicht so schlimm sei, wie es dargestellt werde. Die Medien verbreiteten im Verbund mit dem Virologen Christian Drosten nur „Massenpanik“ (siehe Faktencheck unten). Die Gründer kritisieren das „Außerkraftsetzen unserer Grundgesetze“ und werfen der Bundesregierung vor, ihre Macht auszunutzen. Die Zeit für einen „Widerstand gegen den politischen Umgang“ sei gekommen.
Der Journalist Bernd Harder beobachtet seit Jahren Verschwörungsmythen. Die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen seien aber ein neues Phänomen, denn hier protestierten Menschen mit verschiedenen politischen Hintergründen. Der gemeinsame Faktor, der sie alleine eine, sei der „Glaube an die ganz große Verschwörung“. Im Zuge des Coronavirus seien es Vorwürfe, dass die Eindämmung nur ein Ablenkungsmanöver sei, während im Hintergrund die Versklavung der Bevölkerung vorbereitet werde. Radikale Impfgegner behaupteten, dass die Corona-Pandemie aufgebauscht werde, um dadurch einen allgemeinen Impfzwang durchzusetzen und so die Grundrechte auszuhebeln.
Wie wird „Widerstand 2020“ inhaltlich bewertet?
Marcus Pindur sieht Hinweise darauf, dass die Gruppe bestimmte Menschen erreichen will: Alle jene, die glauben, Covid-19 sei eine staatliche Propaganda-Erfindung, die dazu dienen solle, die Bürger zu gängeln und willkürlich in ihrer Freiheit zu beschränken. Auf der offiziellen Website klingt das so: Es gebe keine Partei, die „echte Demokratie“ und „Menschlichkeit“ anstrebe. Das „System“ müsse geändert werden. Laut Pindur ist das eine typische Denkfigur von
Pindur ergänzt: Welche Probleme mit welchen Mitteln gelöst werden sollen, ist völlig unklar, wird im Gegenteil überhaupt nicht angesprochen. An die Stelle von tatsächlichen politischen Positionen treten lediglich Slogans aus dem Werbejargon: Man sei „innovativ“ und „modern“.
Mobit und IDZ beobachten die Bewegung ebenfalls. Laut Witt und Quent bilden sich derzeit in den Bundesländern virtuelle Ableger des vom IDZ zum rechten Spektrum gezählten Zusammenschlusses. Quent sagte dem ZDF, es handele sich derzeit um ein „diffuses Sammelbecken: Wissenschaftsfeinde treffen auf Verschwörungstheoretiker, Rechtspopulisten und linksesoterische Impfgegner.“
Laut Pindur ist das eine typische Denkfigur von Rechtspopulisten und Rechtsradikalen: Das „System“ sei falsch; macht- und geldverliebte Eliten regierten uns, alle möglichen Bedrohungen würden auf die Bürger losgelassen, Demokratie und Rechtsstaat seien nur Hohlformeln. Zudem klinge eine weitere auf dem rechtsradikalen Spektrum verbreitete Denkfigur an: Nur man selbst vertrete die Interessen „des Volkes“ und würde diese kennen. So heißt es bei „Widerstand 2020“: „Politiker fernab von der normalen Bevölkerung hatten wir genug. Wir brauchen wieder Menschen, die so sind wie du und ich. Bodenständig und nahbar, nicht über- sondern gleichgestellt.“
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